Benedikt Petersen

Charlotte war sein erstes Pferd. Charlotte gehörte seiner Mutter, selbst sie war damals erst kurz zuvor mit dem reiten angefangen. Benedict war eigentlich sofort klar als er oben saß, das ist mein Sport! 10 Jahre war er da gerade mal alt. Bis dahin spielte Benedict Tennis und Fußball…..das typische was die Jugend in diesem Alter macht.

(Foto: equipe-foto.de, Golden Bujak, Kevelaer 2012)

 

Sport war schon immer eines der Interessen von Benedict. So war vor dem Reitsport Tennis, Fußball, schwimmen und das auch in der Jugendgruppe der DLRG vertreten. Hinzu kam Sport im Leichtathletikverein. Und auch jetzt betreibt Beni wie er von seinen Freunden genannt wird Sport. Équilibre, Lâché, Passement, nur einige Ausdrücke der sicherlich außergewöhnlichen Sportart. Parkour nennt es sich. Diese ursprünglich aus Frankreich kommende Sportart fordert nicht nur die Fitness, auch das was jeder Reiter gut gebrauchen kann, eine gute Koordination und das kennen der eigenen Grenzen. Vertrauen in sich und auch die Fähigkeiten des Partners verlangt der Reitsport.

(Foto: Benedict Petersen bei seinem Hobby Parkour, privat)

 

Für den Nachwuchs könnte aber ein wenig mehr getan werden im Sport. Es fehlen die Nachwuchsturniere findet Benedict. Misserfolge kennt er nicht, so muss er sich mit den Großen messen. „Misserfolge gibt es bei mir nicht“, sagt er. Es sind einfach zu viele Faktoren dabei die über Sieg oder Niederlage entscheiden können, aber die gibt es ja sowieso nicht. „Ich muss mir einfach keinen Kopf machen ob ich gewinne oder verliere.“ Da sind die Launen des Reiters, aber auch die des Pferdes. „Und selbst wenn das Pferd 100% bei der Sache ist und ich ein wenig abgelenkt, dann kann was passieren das wir nicht vorne liegen.“ Gesunde Einstellung. Und wenn man es ohne Erwartung angeht passiert oft doch das ungewöhnliche. Und so ist Benedict nicht gerade erfolglos. 2014 schaffte er so auch mit Chitaro den Bronzeplatz der Kreismeisterschaften. Große Hilfe waren und sind die Trainer, Stefan Miss bei dem er Springunterricht bekommt, aber auch Ilona Franken die ihm beim dressurmässigen reiten hilft. Und da ist Benedict inzwischen eigen, seine Pferde reitet er selber und lässt die Arbeit nicht durch andere machen. So etwas schweißt zusammen, so hat auch das 2. Pferd im Stall Bossmann, dort stehen seine Beiden, inzwischen erfolgreichen, Pferde dafür gesorgt das Benedict an einem Springlehrgang mit Jeroen Dubbeldam teilnehmen konnte. Diesen Lehrgang gewann er bei einem M Springen mit Stechen im Rahmen des Havens Cup. Benedict nennt die beiden, Chitaro und Louisiana, seine Erfolgspferde und natürlich wünscht er sich mit beiden noch viele erfolgreiche Jahre. Louisiana ist die Jüngere der beiden.

(Foto: equipe-foto.de, Louisiana, Dingden 2013)

 

Und dann war da noch der Sommer 2014. Für Michael Wendler stand der Gang ins Promi Big Brother Haus auf dem Plan und als Benedict davon hörte das dort eine helfende Hand gebraucht wurde war das sein Ding. So verbrachte er seine Sommerferien als Praktikant auf dem Gestüt Wendler. Für ihn eine neue Erfahrung. Das Gestüt Wendler züchtet und verkauft P.R.E Pferde, besser bekannt als Andalusier. „Die laufen komplett anders und naja springen können die nicht wirklich!“ So hieß es also die Dressurkenntnisse auszupacken. Aber auch das bringt ja auch wieder neue Erfahrungen.

(Foto: Benedict Petersen auf dem Gestüt Wendler privat)

 

Aber es gibt ja nicht nur die Pferde im Hause Petersen. Leider musste Benedict  schon ertragen das sein Aaron im Alter von 14 Jahren gestorben ist. Er nennt es Familienchallenge. Und nun ist wieder Nachwuchs da. Lucy ist erst 16 Wochen alt und mischt das Familienleben gewaltig auf. 2 Geschwister hat er im übrigen. Sein Bruder Leander interessiert sich jedoch mehr für Fußball als den Pferdesport, aber Marie interessiert sich für den Pferdesport, wenn auch mehr für Dressur. Denzel Washington wäre jemand den Benedict gerne kennenlernen würde. Wieso? Er ist ein echt guter Schauspieler. Und dann geht’s quer Beet durch, Circus Halligalli ist seine Lieblingssendung. Ach ja, Super Bowl, das ist auch was. Und der passt zu dem Wunsch auch einmal Urlaub in Amerika zu machen. Aber wer weiß, vielleicht geht ja sein Berufswunsch auch in Erfüllung, Helikopterpilot wäre so einer, da sind dann sicherlich auch Training und Ausbildungen in den USA möglich. Sollte es nicht mit diesem Berufswunsch klappen, dann ginge auch ein Architekturstudium. Dazu passt dann gut das gerade Mathe und alles was mit Naturwissenschaften zu tun hat seine Lieblingsfächer sind. Selbstverständlich zählt aber auch Sport dazu, ohne den geht es für den Gesamtschüler in der 10 Klasse einfach nicht! Gar nicht mögen tut er Musik und Geschichte.

(Foto: Benedict Petersen bei seinem Hobby Parkour, privat)

 

Und wie für jeden Schüler sind die Ferien auch eine schöne Zeit. So war es im Sommer 2014 das Praktikum auf dem Gestüt Wendler, aber auch Familienurlaub ist was feines. Meistens geht’s mit der Familie dann an die Adria. Inzwischen hat er sich dort mit vielen Einheimischen angefreundet so das es wie ein nach Hause kommen ist! Ansonsten sind die Ferien Typisch, so nennt Benedict es, nach einer manchmal langen Nacht kann auch das ausschlafen manchmal lange gehen. Aber ansonsten ist da die tägliche Verpflichtung, die Pferde. Aber eine Last ist das für ihn nicht. Zeit verbringt er aber auch gerne bei seiner Oma, die sich freut wenn zu Hause mit angefasst wird. Leider ist der Opa letztes Jahr verstorben und so ist ein Mann im Haus natürlich immer willkommen.

 

Da Benedict ein fröhlicher Mensch ist hilft es seiner Oma auch wenn der Enkel da ist. Überhaupt, lachen ist gut meint er. Er jedenfalls kann über alles lachen was ihm gefällt. Da ist es ihm egal ob es gerade lustige Situationen sind oder er versucht jemanden glücklich zu machen. Allerdings ist die Welt nicht immer so lustig. Es bedrückt ihn sehr wenn er dran denkt das es da Menschen gibt denen es nicht so gut geht wie ihm. Aber da ist dann auch der positive Mensch in ihm wieder, er bewundert direkt das auch solche Menschen ihr weniges mit anderen Teilen. Eine Eigenart die er sehr bewundert.

(Foto: Benedict Petersen mit Aaron, privat)

 

Die meiste Zeit nehmen in der Freizeit aber die beiden Pferde ein. Schon damals als er angefangen hat zu reiten verbrachte er seine gesamte Freizeit im Stall und kümmerte sich um seine Reitbeteiligung Tom. Damals konnte er schon regelmäßig mit Tom Turniere reiten und wurde platziert. Danach kam sein erstes eigenes Pony. 2011 stand Merlin bereit und die beiden gingen von da an auf Schleifenjagd. Merlin brachte aber nicht nur Erfolg, er brachte ihm auf das richtige reiten bei. Beide hatten so ihre Höhen und Tiefen also. Und immer an seiner Seite waren seine Eltern. Die sind sich nicht zu fein auch die Rolle des TT zu übernehmen wie er ein wenig grinsend zugibt.

 

Aber wieso eigentlich Springsport? Es ist faszinierend über die Sprünge zu gehen und gemeinsam etwas zu erreichen. Und außerdem ist es Action...und darauf steht Benedict nun mal. Überhaupt ist Reitsport der Sport schlechthin. Jeder Tag ist einzigartig, jedes mal wenn man sein Pferd aus der Box holt tickt es anders. Auch da sind die guten und schlechten Tage möglich, wie eben bei uns Menschen auch.

 

Auch wenn Reitsport Spaß macht, ist es dennoch mit Gefahren verbunden. So träge er immer, egal ob Dressur oder Springarbeit, einen Helm. „Egal wie sehr man seinem Pferd vertraut, schreckhaft kann es immer sein, das muss man im Hinterkopf haben!“ Ein Pferd ist ein Fluchttier und da richtet auch der beste oder stärkste Reiter nichts mehr aus. Man sollte aber nie Angst haben, das verunsichert nicht nur den Reiter selbst, sondern auch das Pferd. So sagt Benedict habe er „immer Respekt vor seinen Hotties.“ Dennoch ein Kuscheltier ist es nicht. Auf Turnieren wird leider nicht immer auf die Gefahren geachtet, beklagt er sich. „So achten viele nicht auf deine rote Schleife am Schweif beispielsweise und reiten einfach zu dicht auf. Dadurch entstehen oft gefährliche Situationen die der Reiter nicht korrigieren kann. Besonders in Reithallen ist großer Verkehr und da müssten die Leute sich gegenseitig achten und Rücksicht nehmen.“ Leider geht es bei vielen Personen nur noch um das Geschäft und nicht mehr um den Spaß. So behandeln sie die Pferde, seiner Meinung nach wie Maschinen, die ihre Leistung bringen müssen, um dann wieder in der Box rumzustehen. „Ich persönlich versuche meine Pferde immer abwechslungsreich zu trainieren. So wird ihnen auch nicht langweilig.“ Aber auch wenn Benedict Springreiter ist, das Dressurtraining gehört auch dazu.

 

Als Vorbild nennt er daher auch Thomas Kleiß, der Sieger des Hamburger Derby von 2010. Er hat diese ruhige Art zu reiten. Es sieht bei ihm immer so locker und leicht alles aus. Selbst wenn er in den Mächtigkeitsspringen mit 2,20m und höher gewinnt. Zudem findet er ist er ein auf dem Boden gebliebener Mensch, der sich Zeit für Gespräche nimmt. So ist es Benedicts Ziel international starten zu können und dort seine Erfolge, die er hier hat, weiterzuführen. Aber beruflich reiten, das möchte er dann nicht. Dennoch auch als Amateur hilft es und gerade dann bei diesen Zielen, einen Sponsor zu haben, schließlich ist Reitsport kein günstiges Hobby.

(Foto: Louisiana, Remscheider Reitertage, privat)

 

So ganz nebenbei meine Benedict dann auch das er ja die Prüfung zum silbernen Reitabzeichen abgelegt. So steht ab dieser Saison die Leistungsklasse 3 in der Dressur und auch dem Springen für ihn offen. Und das kann man ja auch nicht einfach so erreichen indem man mit Maschinen umgeht. Und da beide Pferde noch Jung sind hofft Benedict das er in den Youngster Prüfungen der Klasse S starten darf.

 

Und zu seinen schönsten Erlebnissen zählt er neben dem 3. Platz bei den Kreismeisterschaften natürlich der Sieg mit dem Team Rheinland beim internationalen Vierkampfmeeting im Olympiapark in Berlin. Aber auch das er schon das Glück hatte gegen Berühmtheiten wie Christian Ahlmann oder Marcus Ehning reiten zu dürfen. Das nächste Ziel vor Augen, die Kreismeisterschaften 2015 und wenn es dann alles so klappt, natürlich die Rheinischen Meisterschaften in dieser Saison. Aber so war es dann zuerst ein riesen Erlebnis bei Jeroen Dubbeldam ein Training zu haben...immerhin ist er ja auch Weltmeister!

 

Ich drücke Benedict diese Saison die Daumen und hoffe das seine Wünsche in Erfüllung gehen. Vielleicht denkt auch der eine oder andere auf dem Turnier auch wieder an die Rücksicht und lässt auch den Profit mal hinten anstehen.

(Foto: equipe-foto.de, Louisiana, Dingden 2013)

DATE: Sonntag, 10 Januar 2016 14:59

Schlagwörter: petersen, Benedikt petersen, Springreiten, show jumping, homestory